Grüner Tee bei Mundgeruch
Das „Hausmittel“ grüner Tee konnte in wissenschaftlichen Studien seine therapeutische Heilkraft bestätigen. Als Segen für die Mundgesundheit und die Gesundheit des ganzen Körpers wird grüner Tee betitelt. Die Polyphenole (v.a. Catechine) des grünen Tees wirken antioxidativ. Mundgeruch wird, so Studien, durch den Einfluss der Polyphenole auf die so unangenehm riechenden flüchtigen Schwefelverbindungen (VLCs) positiv beeinflusst. Es konnte festgestellt werden, dass nach dem Konsum von grünem Tee, die Konzentration von flüchtigen Schwefelverbindungen in der Mundhöhle kurzfristig deutlich sank. Grüner Tee scheint somit ein vielversprechendes natürliches Medikament gegen Mundgeruch zu sein. Der positive Einfluss von grünem Tee in der Mundhöhle geht weit über die Anwendung bei Halitosis hinaus. Grüner Tee hat in Studien eine hemmende Wirkung auf Kariesbakterien bewiesen. Die Unterdrückung von parodontalpathogenen Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung (Parodontose, Parodontitis) auslösen können, wurde ebenfalls beschrieben.
Die Teesorte Gyokuro scheint besonders guten Einfluss auf die Mundhöhle zu haben. Sie enthält viel Chlorophyll. Chlorophyll ist ebenfalls ein wirksamer Stoff aus der Natur im Kampf gegen Mundgeruch. Bei der Herstellung des für uns handelsüblichen Tees werden die Teeblätter kurz geröstet oder gedämpft. Bei dem Röstungsvorgang können wichtige Inhaltstoffe des grünen Tees verloren gehen. Vor allem aus Japan kann gedämpfter Tee bezogen werden.
Teebaumöl und andere ätherische Öle
Teebaumöl hat in Australien eine lange Tradition in der Medizin. Die antibakterielle und antiseptische Wirkung des „tea tree oils“ wird in Australien traditionell zur Wundheilung und Behandlung von Krankheiten genützt. In wissenschaftlichen Studien gibt es nun auch Anhaltspunkte, dass Teebaumöl alleine oder in Kombination mit anderen ätherischen Ölen gegen Bakterien wirkt, die Mundgeruch verursachen. So kann mit Mundspüllösungen aus Teebaumöl gegurgelt werden oder Zahnpasta aus Teebaumöl zur Anwendung kommen. Zur Spülung des Mundes können 3 bis 5 Tropfen Teebaumöl aus biologischem Anbau in einem Glas Wasser verdünnt werden. Aber auch eine Mischung aus Teebaumöl, Zitronenöl und dem ätherischen Öl der Pfefferminze hat sich in Studien bewährt (Hur).
Teebaumöl sollte allerdings nur sehr kurzfristig angewendet werden, da die Wirkung in der Mundhöhle relativ aggressiv ist.
Bei Babys, Kindern und Kleinkindern sollten keine ätherischen Öle zur Anwendung kommen.
Joghurt bei Halitosis
Schlechter Atem kann nach der Studie von Kenichi Hojo und Nobuko Maeda von der Universität von Yokohama positiv durch den Genuss von ungezuckertem Naturjoghurt beeinfluss werden. Bei einer Einnahme von 90 Gramm traditionellem, zuckerfreien Joghurt, so die Studie, konnte ein deutlicher Rückgang der für den Mundgeruch verantwortlichen schlechten Schwefelverbindungen, festgestellt werden. Der Wirkmechanismus von Joghurt bzgl. Halitosis ist noch nicht ganz geklärt. Vermutet wird allerdings, dass die im Joghurt vorkommenden Bakterienarten Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bularicus die für den schlechten Atem verantwortlichen Bakterien verdrängen.
Die antibakterielle Wirkung von Cranberrys ausnutzen
Cranberrys, die auf Deutsch eigentlich großfrüchtige Moosbeeren heißen, sind ein bekanntes Hausmittel bei Harnwegsinfektionen. Cranberrys wirken antibakteriell. Sie verhindern die Anheftung von Bakterien auf glatten Oberflächen. Professor Koo von der University of Rochester untersuchte dieses Phänomen in der Mundhöhle. Das Bakterium Streptococcus mutans, das auch im Mittelpunkt der Kariesentstehung ist, heftete sich laut der Studie von Professor Khoo zu 40 -85% weniger an Zahnoberflächen an, wenn es mit 25% Cranberrysaft behandelt wurde. In der Studie wurde eine deutliche Reduktion des Biofilms (Plaque, Beläge), der auch für Mundgeruch verantwortlich ist angegeben, wenn zweimal am Tag die Mundhöhle 1 Minute mit 25 % Cranberrysaft in Kontakt kommt. Cranberrysaft scheint ein wirksames Hausmittel im Kampf gegen den Mundgeruch zu sein. Vorsicht ist beim Kauf von Cranberrysäften geboten. Häufig sind die Säfte gezuckert, um den bitteren Geschmack der Frucht zu übertünchen. Gezuckerte Säfte sollten nicht konsumiert werden.
Petersilie – Chlorophyll gegen Mundgeruch
Petersilie kann schlechten Atem vertreiben. Fast jede Form von grünem Gemüse hat viel Chlorophyll, Petersilie scheint allerdings eine der besten Quellen von Chlorophyll zu sein und deshalb auch besonders wirksam gegen Mundgeruch. Der Pflanzenstoff Chlorophyll hat eine ausgeprägte desodorierende Eigenschaft. Dies bedeutet, dass er Gerüche neutralisieren kann. Auch Tabletten aus der Apotheke gegen Halitosis machen sich den Wirkstoff Chlorophyll zu nutzen. Als Hausmittel empfehlen wir das Kauen von frischer Petersilie.
Zimtkaugummis gegen schlechten Atem
Das Kauen von Zimtkaugummis soll angeblich nicht nur den Speichel anregen und durch starke Geschmacksstoffe den unangenehmen Mundgeruch überdecken, vielmehr sollen die in den Kaugummis enthaltenden Zimtaldehyde wirksam gegen anaerobe Bakterien sein. Die Bakterien, die für Mundgeruch verantwortlich gemacht werden, sind anaerobe Bakterien. Können diese Bakterien erfolgreich bekämpft werden, entstehen weniger Schwefelverbindungen. Diese übelriechenden Schwelfelverbindungen stehen stellvertretend für Mundgeruch (Zhu).
Die antibakterielle Wirkung von Koriander
Koriander (Coriandrum sativum) enthält die beiden Verbindungen Cineol und Thymol. Cineol und Thymol sind Verbindungen, die den Atem frisch machen. Dies macht sich auch Hersteller von Mundspüllösungen zu Nutzen. Auf der Liste der Inhaltsstoffliste der weit verbreiteten Mundspülung Listerine steht sowohl Cineol als auch Thymol.
Korianderöl wirkt wie ein natürliches Antibiotikum. Das Wachstum von Pilzen und Bakterien scheint gehemmt zu werden.
Quellen:
- Zhu M, Cavalho R, Scher A, Wu CD, Short.term germ-killing effect of sugar sweetend cinnamon chewing gum on salivary anaerobes associated with halitosis, J Clin Dent. 2011;22(1):23-6
- Hur MH, Park J, Maddock-Jennings W, Kim DO, Lee MS, Reduction of mouth maladour and volatile sulphur compounds in intensive care patients using an essential oil mouthwash, Phytother Res. 2007 Jul; 21(7):641-3
- Forrer M, Kulkik EM, Filippi A, Waltimo T, The antimicrobial activity of alpha-bisabolol and tea trea oil against Solobacterium moorei, a Gram-positive bacterium associated with halitosis, Arch Oral Biol. 2013 Jan; 58(1):10-6
- Koo H, Nino de Guzman P, Schobel BD, Vacca Smith AV, Bowen WH, Influence of cranberry juice on glucan-mediated processes involved in Streptococcus mutans biofilm development, Caries Res. 2006;40(1):20-7
- Anirban C, Mini S, Gunjan A, Mahtab A, Green tea: A boon for periodontal and general health, J Indian Soc Periodontol. 2012 Apr-Jun; 16(2):161-167
- Narotzki B, Reznick AZ, Aizenbud D, Levy Y, Green tea: a promising natural product in oral health, Arch Oral Biol. 2012 Max;57(5):429-
- Duke, J, Heilende Nahrungsmittel, Goldmann Verlag, 6. Auflage, 2010